Laminatfußböden imitieren das Aussehen eines hochwertigen Bodenbelages (meist Parkett), bestehen allerdings aus einer günstigeren Trägerschicht, die mit einer dünnen Dekorschicht verziert und versiegelt wird. Ein solcher Fußboden ist (verglichen zum Beispiel mit Parkett oder Fliesen) sehr preiswert und leicht zu verlegen, hat aber den Nachteil, sich bei Beschädigungen oder Verschleiß nicht wie Parkett abschleifen zu lassen. Die große Auswahl an Oberflächendekoren bei Laminat lässt viele verschiedene Einrichtungsstile zu. Von Landhausdielen bis Fliesen-Optik ist für jedes Zuhause das passende Dekor dabei.

Laminatfußböden sind in verschiedenen Paneelstärken und mit unterschiedlicher Abriebfestigkeit (Nutzungsklasse) erhältlich. Preiswertere Laminate sind relativ dünn, haben ein relativ einfaches Dekor, und sind empfindlicher gegen Abrieb und Feuchtigkeit (besonders in den Stoßkanten zwischen zwei Paneelen). Hochwertige Laminate dagegen imitieren mit Strukturprägungen (zur Nachbildung einer gemaserten Holzoberfläche) und V-Fugen zwischen den Paneelen sehr realistisch das Aussehen eines echten Parkettbodens. Aufwändige Oberflächenversiegelungen ermöglichen den Einsatz von Laminat auch auf hochbelasteten Fußböden wie beispielsweise in Diskotheken.

Laminat wird häufig als Bodenbelag in Wohnräumen, Büros, Geschäften und anderen Bereichen verwendet. Der Fußboden bietet viele Vorteile und kann auf fast jedem Untergrund, wie Beton oder Holz, installiert werden und ist in vielen verschiedenen Stilen und Farben erhältlich. Laminat kann auch in Form von Paneelen als Wandverkleidung eingesetzt werden, um ein dekoratives Finish zu erzielen.

Je nach gewünschten Einsatzbereich sollte bei der Laminatwahl auf bestimmte Eigenschaften geachtet werden. Die Nutzungsklasse beispielsweise gibt Aufschluss darüber.

Beispiele Nutzungsklassen

Privater Wohnbereich
Nutzungsklassen, die mit der Zahl zwei am Anfang gekennzeichnet sind, eignen sich ausschließlich für Räumlichkeiten in den eigenen vier Wänden. Aus diesem Grund bewegt sich die Nutzschichtstärke zwischen 0,20 bis 0,30 Millimetern.

  • Nutzungsklasse 21
    Da Böden dieser Nutzungsklasse nur über eine geringe Belastbarkeit verfügen, bieten sie sich für selten genutzte Räume wie die Abstellkammer, den Keller oder das Gästezimmer an.
  • Nutzungsklasse 22
    Ein Bodenbelag mit der Kennzeichnung 22 eignet sich hauptsächlich für normal genutzte Zimmer. Dazu gehören das Wohn- und Esszimmer sowie der Flur Ihrer Wohnung.
  • Nutzungsklasse 23
    Die Nutzungsklasse 23 kommt in stark frequentierten Wohnbereichen zum Einsatz. Vor allem der Eingangsbereich und die Küche müssen Tag für Tag hohen Belastungen standhalten. Wer Nachwuchs im Haus hat, sollte auch im Kinderzimmer Laminat oder Vinyl mit der Ausschilderung 23 verlegen. In den genannten Bereichen ist die Beanspruchung höher als in übrigen Räumlichkeiten Ihrer Wohnung. Das sollten Sie bei der Wahl des Bodenbelags unbedingt beachten.

Gewerblicher Objektbereich
Bodenbeläge dieser Nutzungsklassen sind mit einer höheren Nutzschicht ausgestattet. Üblichen sind 0,30 bis 0,50 Millimeter. Sie sind damit widerstandsfähiger als die Exemplare für den Wohnbereich.

  • Nutzungsklasse 31
    Ein Laminat- oder Vinylboden mit der Kennzeichnung 31 eignet sich bestens für Hotelzimmer, kleine Büros oder auch Konferenzräume. Die Räumlichkeiten sind in der Regel stärker frequentiert als Wohnräume, aber nicht so stark wie etwa Einkaufsgeschäfte. Im heimischen Homeoffice bietet sich die Nutzungsklasse gleichermaßen an. Vor allem die Rollen Ihres Bürostuhls beanspruchen den Boden auf längere Sicht.
  • Nutzungsklasse 32
    Auf diese Laminat-Nutzungsklasse greifen Sie zurück, wenn Sie den Boden normal großer Büros, kleinerer Läden oder von Warteräumen gestalten möchten. Da der Bodenbelag kontinuierlich genutzt wird, muss er eine Menge vertragen.
  • Nutzungsklasse 33
    Der perfekte Bodenbelag für hoch frequentierte Objekträume ist mit der Kennziffer 33 versehen. Dazu zählen Kaufhäuser, Klassenzimmer und Messehallen.

Industrielle Nutzung
Die Nutzungsklassen 41, 42 und 43 sind für den Industrie-Bedarf gedacht und richten sich ausschließlich an Bodenbeläge, die aus Vinyl oder Kunststoff gefertigt sind. Der Fußboden muss leicht zu reinigen und zu desinfizieren sein und extrem hohen mechanischen Belastungen standhalten. Böden mit dieser Kennzeichnung bieten sich für Werkstätten, Lagerräume und -flächen sowie Produktionshallen an.

Verlegung

Beim Verlegen kommt meist statt des mühseligen und zeitaufwendigen Laminat-Klebens ein praktisches Klick-System zum Einsatz. Dadurch sind die Böden selbstausrichtend und mehrfach verwendbar. Die Laminatböden können schwimmend verlegt oder auch vollflächig verklebt werden. Beachten Sie bitte unbedingt die Verlegeanweise des Herstellers.

Zur Lärmreduzierung verwenden Sie bitte eine Trittschalldämmung. Hierfür kann eine PE-Schaumfolie oder eine andere geeignete Unterlage gewählt werden. Optimal ist eine diagonale Verlegung gegenüber den Paneelen.

Fußbodenheizung

Laminatfußböden lassen sich auch auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung installieren. Vor der Verlegung auf mineralischen Unterböden (Anhydritestrich oder Betonestrich) und bei Laminatboden auf Fußbodenheizungen muss unbedingt eine geeignete Dampfbremsfolie zum Schutz gegen Feuchtigkeit wannenartig verlegt werden. Wir empfehlen hierfür PE-Folie für Laminat. Die Bahnen etwa 20 cm überlappen lassen und mit Klebeband (z.B. Alu-Klebeband für Dampfsperre) fixieren. Bei Holzuntergrund darf keine PE-Folie verlegt werden!
Elektrofußbodenheizungen sind meist nicht geeignet.

Pflege

Neben der schnellen und einfachen Verlegung überzeugt der moderne Boden auch mit pflegeleichten Eigenschaften. Staubsaugen und nebelfeuchtes wischen reichen aus, um Ihren Boden dauerhaft in Schuss zu halten. Die glatte hochwertige Versiegelung wirkt wie eine Imprägnierung, die Schmutz und Nässe abperlen lässt, ohne das Material zu beschädigen.

Laminatboden ist nicht für Feuchträume wie Bad oder Sauna geeignet!