Unter Stabparkett (auch Massivparkett oder Stäbchenparkett genannt) wird ein Parkettboden aus Vollholz verstanden, welches aus einzelnen Stäben aus massivem Holz besteht. Stabparkett ist ein klassischer Fußbodenbelag, der bereits seit Jahrhunderten verwendet wird und ist nicht nur für privaten, sondern auch im gewerblich-öffentlichen Bereich bestens geeignet. Heute wird es vor allem in repräsentativen Räumen mit hohem Publikumsverkehr wie Museen, Galerien, Konzertsäle und Hotel- und Gastronomiebetriebe eingesetzt. Das Stabparkett wird auf Estrich vollflächig geklebt.

Aufbau

Stabparkett besteht aus einzelnen Holzstücken (Stäben), die klassischerweise eine Abmessung von 400-500 mm x 60-80 mm x 22 mm haben. Dünnere Varianten mit einer Höhe von zum Beispiel 10, 15 oder 16 mm sind ebenfalls möglich. Bei der klassischen Form des Stabparketts wird in jedes Brettchen eine umlaufende Nut gefräst. Der Verbund zwischen den Stäben entsteht durch eine Holzleiste, auch Feder genannt, die zwischen die Stäbe in die Nut gesteckt wird. Aufgrund seines Aufbaus von kleinteiligen Holzstücken ist Stabparkett sehr formstabil. Konkret heißt das, dass sich im Gegensatz zu Dielen keine Fugen bilden können. Außerdem zeichnet es sich durch eine hohe Belastbarkeit aus. Durch die Einzelstäbe lassen sich viele unterschiedliche Verlegemuster realisieren. Besonders beliebt sind Fischgrät, Französisch Fischgrät, Flechtmuster sowie Englischer Verband.

Besonders lange Haltbarkeit

Stabparkett zeichnet sich durch seine Langlebigkeit aus: Bei richtiger Pflege kann ein Stabparkettboden mehrere Jahrzehnte aussehen wie neu. Sollte die Oberfläche gelitten haben, ist dank der Höhe bei massivem Stabparkett eine mehrfache Abschleifung möglich.

Verlegung

Traditionell wurde das Stabparkett auf den tragenden Unterboden aus Holz genagelt. Heute werden die Parkettstäbe jedoch sehr häufig mit lösungsmittelfreien und kennzeichnungsfreien Dispersionsklebstoffen auf den geeigneten Untergrund geklebt. Das Kleben hat vor allem bei einer Fußbodenheizung eminente Vorteile bezüglich der Wärmeübertragung. Nach der rohen Verlegung erfolgen dann mehrere Schleifgänge mit der Parkettschleifmaschine.

Fußbodenheizung

Stabparkett ist oft für Warmwasserfußbodenheizungen geeignet. Es gelten jedoch immer die Vorgaben des Herstellers. Bitte beachten Sie beim Betrieb der Fußbodenheizung, dass die Oberfläche des Parkettbodens nicht über max. 28° erhitzt wird. Bei neuen Untergründen ist eine CM-Messung sowie das fachmännische Ausheizen des Estrichs vorgeschrieben.

Eichenholz und Kirschholz haben von Natur aus ein geringeres Quell- und Schwindverhalten und sind nicht so empfindlich gegenüber thermischer Ausdehnung. Aus diesem Grund ist ein Parkett aus Eiche und Kirsche für die Installation auf einer Fußbodenheizung prädestiniert. Doch auch andere Hölzer wie die Lärche, Douglasie oder die Esche können auf einer Fußbodenheizung verlegt werden. Elektrofußbodenheizungen sind meist nicht geeignet

Oberflächenbehandlung

Als abschließende Oberflächenbehandlung können je nach Beanspruchung und Geschmack verschiedene Verfahren angewendet werden: Wachsen, Ölen, Versiegeln, Seifen oder ein Anstrich kommen in Frage.

Eine Behandlung mit Öl und anschließend Wachs erlaubt auch starke Belastungen ohne Abrieb; falls dennoch einmal Schäden entstehen sollten, reicht ein leichtes Nachschleifen und erneutes Ölen und Wachsen. Wachse und Öle brechen nicht und können auch nicht von Feuchtigkeit unterwandert werden, müssen aber in regelmäßigen Abständen nachbehandelt werden. Eine Kombination aus Ölen und Wachsen ist Hartwachsöl, das nur einmal aufgetragen werden muss und damit die Behandlung des Bodens verkürzt. Das schnelle Verschließen der Holzporen mit Wachs bewirkt allerdings eine vergleichsweise geringere Imprägnierung und einen höheren Pflegeaufwand.

Durch eine Behandlung mit Seife bleibt ein heller Holzton erhalten oder kann wieder hergestellt werden. Zudem hebt das Seifen die natürliche Struktur hervor. Der Holzboden sollte fein geschliffen, unbehandelt oder gelaugt sein. Zunächst wird er gründlich gereinigt, dann je nach Holzart ein- bis zweimal gelaugt. Anschließend wird drei- bis viermal innerhalb von 2 Tagen eine Holzseife aufgetragen, die aus Pflanzenölen, Naturwachs und Weißpigmenten besteht und einen weiß gescheuerten Effekt bewirkt. Für einen guten Schutz muss die Fläche vor dem Betreten vollständig abgetrocknet sein.

Raumklima

Achten Sie auf ein gesundes Raumklima mit Luftfeuchtewerten zwischen 50% und 65%. Dies hält das Schwinden und Quellen in unproblematischen Grenzen.

Für die Verlegung in Nassräumen ist Stabparkett nicht geeignet.

Beispiele Verlegemuster