Massivdielen sind komplett aus echtem Massivholz gefertigt. Häufig werden Massivdielen daher in der Fachsprache als Massivholz-, Echtholz- oder Vollholzdielen bezeichnet. Massivdielen gibt es in verschiedenen Größen und Arten. Die kleinsten Massivholzdielen beginnen bei einer Breite von 100 mm und Längen von 500 bis 2000 mm. Die nächst größere Stufe der Massivdiele, hat dann eine Länge von 3000 bis 5000 m bei Breiten von 135 bis 200 mm. Zuletzt seien die Schlossdielen genannt, welche bei Breiten von 200 bis 600 mm und Längen von bis zu 15 m angesiedelt sind. Die Stärken von massiven Dielen können ebenfalls sehr unterschiedlich sein, so können bereits kleine Formate ab 15 mm Stärke gefertigt werden und bei sehr großen Schlossdielen sind 35 mm Stärke keine Seltenheit.

Sortierungen

In einer Natur Sortierung finden Sie vereinzelt kleine Punktäste sowie natürliche Farbunterschiede. Splintholz ist in der Natur Sortierung nicht zulässig. Alles in allem ergibt dies ein natürliches Erscheinungsbild ohne dabei zu rustikal zu wirken. In der Rustikalsortierung sind Äste oder Splintanteile bzw. auch gespachtelte Astlöcher zugelassen. Standardsortierungen haben anteilig Splint- oder rustikale Sortierungen.

Verlegung

Massivdielen können im Altbau verlegt werden. Sie sind selbst so stabil in sich, dass sie in Altbauwohnungen auf Balkenlagen verlegt werden kann und auch über Holzkonstruktionen ohne weitere Trägermaterialien aufgeschraubt werden können.

Massivholzdielen – vollflächige Verklebung

Der Estrichleger muss den zutreffenden Wert der Ausgleichsfeuchte und die Messmethode, mit der dieser Wert gemessen werden kann, verbindlich angeben. Nur er kennt das Bindemittel und das Mischungsverhältnis des von ihm verwendeten Estrichs

Der Bauherr, sein Architekt oder ein Sachverständiger muss den Estrich nach eigenen Messungen verbindlich zur Verlegung frei geben. Die tolerierbare Restfeuchte ist sehr stark von der verwendeten Estrichmischung abhängig. Es werden heute häufig verwendete Estrichmischungen schon als trocken bewertet, obwohl sie tatsächlich noch nass sind. Der Untergrund muss fachgerecht erstellt, trocken, eben und fest sein. Kontrollierte Restfeuchte im Zementestrich max. 1,8%, im Anhydriteestrich max. 0,5%, vom Estrichleger freigegeben. Höhendifferenz des Untergrundes bei 4m nicht mehr als 9mm. Eventuell den Untergrund mit mit Nivellier- oder Ausgleichsmasse nivellieren.

Den Kleber auf den Untergrund auftragen, bitte beachten Sie die Gebrauchsanweisung des Herstellers. Wir empfehlen die Marken Sika, Bona und Stauf. Die erste Dielenreihe mit ausreichend Wandabstand (Keile) in das Klebebett einlegen. Darauf achten, dass jede Diele vollständig im Klebebett liegt. Bei Bedarf die Massivholzdielen beschweren (Voller Eimer, Sandsack, andere Dielenbunde). Nach der Verlegung die Keile entfernen und die Sockelleiste anbringen. Zu den Wänden, Türstöcken, Heizungsleitung, andere feste Bauteile, einen Dehnungsabstand von 5mm je 1m Verlegebreite lassen. Das Quellen des Holzes kann sonst zum Hochdrücken des Bodens führen. Bei Raumflächen größer als 15m in Dielenrichtung oder 9m in Querrichtung muss eine Dehnungsfuge eingebaut werden. Der Fußboden muss fachmännisch verlegt werden.

Massivholzdielen – Verschraubung

Bei traditionellen Holzbalkendecken sind die Massivholzdielen direkt auf die trockenen Deckenbalken geschraubt oder genagelt. In moderneren Ausführungen sind Lagerhölzer durch Dämmstreifen von den Balken entkoppelt. Ein massiver Dielenboden auf Massivdecken wie Beton benötigt trockene Lagerhölzer, die auf dem rohen Boden liegen, oder kann mit hochwertigen Klebstoffen direkt auf trockenem Estrich geklebt werden. Massivholzdielen können auch auf einen Blindboden verschraubt werden.

Der Untergrund muss fachgerecht erstellt, trocken, eben und fest sein. Unebenheiten des Bodens ausspachteln. Feuchtigkeitssperre einbauen, z.B. PE-Folie 200µ. Für die Unterkonstruktion gut getrocknete gerade Lagerhölzer, z.B. 5x8cm verwenden. Lagerhölzer auf Trittschalldämmstreifen auslegen. Der richtige Abstand der Lagerhölzer hängt von der Holzart und Stärke des Bodens ab. In der Regel sollte er nicht mehr als 40cm betragen. Lagerhölzer nicht stossen, mit ca. 20cm Überdeckung nebeneinander auslegen. Hohlräume zwischen den Lagerhölzern mit Schüttung oder Isolierung, z.B. Zellulose füllen.

Den Abstand der ersten Dielenreihe zur Wand (>15mm) mit Keilen sichern, die nach der Verlegung entfernt werden. Die erste Dielenreihe zeigt mit der Nut zur Wand. Sie wird in der Flucht ausgerichtet, und von oben mit geeigneten Dielenschrauben verschraubt. Die nachfolgenden Dielenreihen werden verdeckt durch die Feder mit speziellen Dielenschrauben verschraubt. Je nach Holzart ist Vorbohren empfehlenswert. Dielen mit einem Schlagklotz ineinander schlagen und während der Verschraubung durch Anpressen sichern. Die letzte Dielenreihe wird, wie die erste von oben verschraubt. Beim Verlegen von Massivholzdielen regelmäßig die Einhaltung der Flucht überprüfen. Der Fußboden muss fachmännisch verlegt werden.

Die Schraubverbindung ist der Nagelverbindung bei der Verlegung von Massivholzdielen vorzuziehen. Es stehen eine Vielfalt von Schrauben zur Verfügung. Normalerweise werden bei der Verlegung von Massivholzdielen 3,5 x 50 mm spezielle Holzdielenschrauben verwendet.

Besonders lange Haltbarkeit

Eine Sanierung ist bei vielen Hölzern nur alle 20 Jahre nötig. Somit kann eine Massivdiele eine Lebensdauer erreichen, welche mehrere Generationen überdauert.

Oberflächenbehandlung

Als abschließende Oberflächenbehandlung von Holzdielen können je nach Beanspruchung und Geschmack verschiedene Verfahren angewendet werden: Wachsen, Ölen, Versiegeln, Seifen oder ein Anstrich kommen in Frage. Filmbildende Lacke und Versiegelungsmittel sind härter als das darunter liegende Holz. Durch kleine Steinchen, Sand oder Scherben können Kratzer und Kerben entstehen, durch die Feuchtigkeit eindringt, die dann nicht abtrocknen kann; es entstehen graue Flecken im Holz. Zudem bewirken Lackschichten ein mehr oder weniger starkes Verkleben einzelner Dielen miteinander, was bei neu verlegten Böden zu Abrissfugen führen kann. Aus diesem Grund sollten Lacke und Versiegelungen am Besten vor dem Verlegen im Werk aufgebracht werden. Imprägniersiegel, wie beispielsweise Ölkunstharz- oder Einkomponentensiegel, verkleben die Dielen nicht. Beschädigte Lackoberflächen können geschliffen und erneut versiegelt werden, allerdings führen oftmals kleine Risse, in denen sich der Schmutz absetzt, zu unschönen Oberflächen. Dann müssen die Lackschichten allerdings vollständig abgeschliffen werden.

Eine Behandlung mit Öl und anschließend Wachs erlaubt auch starke Belastungen ohne Abrieb; falls dennoch einmal Schäden entstehen sollten, reicht ein leichtes Nachschleifen und erneutes Ölen und Wachsen. Wachse und Öle brechen nicht und können auch nicht von Feuchtigkeit unterwandert werden, müssen aber in regelmäßigen Abständen nachbehandelt werden. Eine Kombination aus Ölen und Wachsen ist Hartwachsöl, das nur einmal aufgetragen werden muss und damit die Behandlung des Bodens verkürzt. Das schnelle Verschließen der Holzporen mit Wachs bewirkt allerdings eine vergleichsweise geringere Imprägnierung und einen höheren Pflegeaufwand.

Durch eine Behandlung der Dielen mit Seife bleibt ein heller Holzton erhalten oder kann wieder hergestellt werden. Zudem hebt das Seifen die natürliche Struktur hervor. Der Holzboden sollte fein geschliffen, unbehandelt oder gelaugt sein. Zunächst wird er gründlich gereinigt, dann je nach Holzart ein- bis zweimal gelaugt. Anschließend wird drei- bis viermal innerhalb von 2 Tagen eine Holzseife aufgetragen, die aus Pflanzenölen, Naturwachs und Weißpigmenten besteht und einen weiß gescheuerten Effekt bewirkt. Für einen guten Schutz muss die Fläche vor dem Betreten vollständig abgetrocknet sein.

Fußbodenheizung

Massivdielen sind oft für Warmwasserfußbodenheizungen geeignet. Es gelten jedoch immer die Vorgaben des Herstellers. Bitte beachten Sie beim Betrieb der Fußbodenheizung, dass die Oberfläche des Parkettbodens nicht über max. 28° erhitzt wird. Bei neuen Untergründen ist eine CM-Messung sowie das fachmännische Ausheizen des Estrichs vorgeschrieben. Bei Holzarten mit höheren Quell- und Schwindmaßen (z.B. Buche) muss während der Heizperiode mit einem größeren Fugenbild gerechnet werden. Eichenholz und Kirschholz haben von Natur aus ein geringeres Quell- und Schwindverhalten, sind nicht so empfindlich gegenüber thermischer Ausdehnung und deshal für die Installation auf einer Fußbodenheizung prädestiniert. Doch auch andere Hölzer wie die Lärche, Douglasie oder die Esche können auf einer Fußbodenheizung verlegt werden.
Elektrofußbodenheizungen sind meist nicht geeignet.

Raumklima

Achten Sie auf ein gesundes Raumklima mit Luftfeuchtewerten zwischen 50% und 65%. Dies hält das Schwinden und Quellen Ihrer Massivholzdielen in unproblematischen Grenzen. Längere Trockenzeit kann zu Fugenbildung führen.

Raumklima Bedingungen und Auswirkungen auf Massivholzdielen
Über 60% Raumfeuchtigkeit – Schüsselung möglich
50% – 60% Raumfeuchtigkeit – Massivholzdielen bleiben stabil
40% – 50% Raumfeuchtigkeit – Fugenbildung bis ca. 1% der Dielenbreite, eventuell leichtes Schüsseln
Unter 40% Raumfeuchtigkeit – Starkes Fugenbild von über 1% der Dielenbreite, Risse und Schüsselungen

Für die Verlegung in Nassräumen sind Massivholzdielen nicht geeignet.